Ein Besuch im Wanuskewin Heritage Park außerhalb von Saskatoon in Saskatchewan eröffnet einen Einblick in mehr als 6.000 Jahre lokaler Geschichte der indigenen Ureinwohner. Neben archäologische Ausgrabungen, Museum und wechselnden Kunstausstellungen gibt es ein Restaurant und mehrere Wanderwege durch die Prärie. Der Wanuskewin Heritage Park ist nach wie vor ein wichtiger kultureller Ort für die Ureinwohner – ganzjährig werden hier nach wie vor Feierlichkeiten und Veranstaltungen abgehalten und der Park ist auch eine wichtige Forschungs- und Bildungseinrichtung.
© Wanuskewin
Anfang 2020 kehrte eine Herde Präriebisons nach Wanuskewin ins Opimihaw Valley in der nördlichen Prärie Saskatchewans zurück, wo einst ihre natürliche Heimat war. Während die Präriebisons noch vor 200 Jahren zu Millionen durch die weiten Graslandschaften der Region zogen, verschwanden sie hier als Folge einer intensiven Bejagung nach der Kolonialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahezu komplett von der Bildfläche. Die neue Herde wurde nun auf dem Gelände von Wanuskewin angesiedelt, einer kulturhistorischen und spirituellen Stätte der nördlichen Prärieindianer, die sich seit mehr als 6.400 Jahren an diesem Ort versammelten.
Video: The Return of the Bison to Wanuskewin Heritage Park / Parks Canada
Dank einer Partnerschaft mit Parks Canada wurden bereits im Dezember 2019 sechs weibliche Kälber aus dem Grasslands National Park im Südwesten Saskatchewans nach Wanuskewin gebracht. „Dies war schon immer das Land des Bisons", so Dr. Ernie Walker, Mitbegründer und Chefarchäologe von Wanuskewin. Die Neuzugänge seien der Start einer „Erhaltungsherde", die, wie Walker erklärt, genetisch so nah wie möglich an die ursprünglichen Präriebisons herankommen. Die neue Herde wurde durch fünf Tiere aus den USA ergänzt, einem ausgewachsenen Bullen und vier trächtigen Weibchen, die sich schnell der Gruppe aus dem Grasslands National Park anschlossen. Schon im kommenden Frühjahr wird es den ersten Bison-Nachwuchs geben.
© Tourism Saskatchewan/Chris Hendrickson Photography
Wanuskewin verfügt über fast 4,5 Quadratkilometer Land, auf denen sich die Bisons saisonal über drei Weiden bewegen können. Diese Anordnung ermöglicht die Regeneration der einheimischen Gräser und bietet genügend Fläche für bis zu 50 Tiere. Die Bisons in Wanuskewin sind keine freilaufende Herde, sie haben aber dennoch genügend Platz zum Manövrieren. „Das Wachstum der Herde wird Zeit brauchen und eine durchdachte und sinnvolle Herangehensweise erfordern“, fügt Walker hinzu. „Dies geschieht in einer Weise, die sowohl Umwelt als auch Traditionen und Spiritualität der Ureinwohner respektiert.“
Die Rückkehr der Bisons ist ein monumentales Kapitel in der Geschichte, wo Besucher seit jeher durch Tanz-Darbietungen, Ausstellungen indianischer Kunst und Mitmach-Programme einen hautnahen Einblick in die indigene Kultur erhalten und im Wanuskewin Restaurant ein kulinarisches Erlebnis der indigenen Küche genießen können. Wanuskewin gehört zu Kanadas National Historic Sites und erwartet seine Ernennung als UNESCO Weltkulturerbe.
Weitere Infos unter www.wanuskewin.com und www.tourismsaskatchewan.com