Jedes Jahr im Februar findet auf dem Höhepunkt der Hummersaison entlang der Südküste Nova Scotias das Lobster Crawl Festival statt. Februar? Kanada? Ist es da nicht zu kalt? Nun, im Februar ist bekanntlicherweise Winter – aber das hat auch seine Vorteile, wie wir später erfahren werden. Abgesehen davon dauert die Hummersaison in der kanadischen Atlantikprovinz von November bis Mai – genug Zeit also, auch bei wärmeren Temperaturen anzureisen, um Land, Leute und Kulinarik zu erkunden und zu genießen! In diesem Sinne: Wer jetzt einen Trip für 2024 nach Nova Scotia plant, liegt eigentlich zu keiner Jahreszeit falsch. Man muss nur entscheiden, was man erleben möchte...
Nova Scotia ist für seinen Hummer bekannt, den man dort ganzjährig auf unterschiedlichste Arten und Weisen genießen kann. Die Hauptsaison für den Hummerfang dauert von November bis Mai, und genau in der Mitte, im Februar, feiert man an der South Shore einen Monat lang den „Lobster Crawl“ mit vielen außergewöhnlichen Hummer-bezogenen Events. Wir machten uns im Winter 2023 auf den Weg und sind voll und ganz in die Hummer-Extravaganza eingetaucht. Und bereits vorausgeschickt: Wer das Außergewöhnliche sucht, ist im Februar nicht nur genau richtig, sondern auch überall herzlichst willkommen. Denn Gastfreundschaft ist den Neuschotten genauso wichtig wie ihre Hummer.
Nova Scotia und der Atlantik
Ist eine Landmasse fast gänzlich vom Ozean umgeben, kann man davon ausgehen, dass Seefahrt und Fischfang nicht ganz unbedeutende Rollen für die Bevölkerung spielen. Dies ist im Fall der kanadischen Atlantikprovinz Nova Scotia nicht anders. Überall entlang der insgesamt rund 13.300 Kilometer langen Küste (die Angaben variieren – sicher ist nur, dass die Provinz VIEL Küste bietet) ist das Leben vom Atlantik geprägt. Sei es die Kultur, die Kunst oder die Kulinarik – einfach das ganze Leben. Der Fischfang ist dabei für die Bevölkerung ein wichtiger Wirtschaftszweig – und hier vor allem die Hummerfischerei. Die verfügbaren Zahlen unterscheiden sich: Je nach Quelle sollen es im Jahr 2019 bis zu 75.000 Tonnen Hummer gewesen sein, die in Nova Scotia angelandet wurden, was mehr als die Hälfte aller kanadischen Fänge ausmacht. So ist es kein Wunder, dass auch der Tourismus ein besonderes Augenmerk auf das Krustentier gelegt hat.
Vom Grundnahrungsmittel zur Delikatesse
Einst war der Hummer Nahrungsquelle für die Einwanderer aus Europa, die sich ab dem 17. Jahrhundert verstärkt entlang der Atlantikküste ansiedelten und von dem Leben mussten, was die See und das Land anboten. Über die Zeit entwickelte sich das Krustentier dann immer mehr zu einer Delikatesse. Bis heute sind die Gewässer vor der Küste Nova Scotias mit reichen Hummerbeständen gesegnet. Während mittlerweile ein Großteil des Fanges exportiert wird, genießen auch die Einheimischen und Touristen überall in der Provinz Hummerfleisch auf die unterschiedlichsten Arten – von traditionell über modern bis hin zu ungewöhnlich. Doch gibt es eine für den Hummer besonders bekannte Region? Ja, die gibt es.
Zentrum des Hummerfangs
Das Zentrum des neuschottischen Hummerfischens befindet sich an der Südküste, rund um Barrington, dem „Lobster Capital of Canada“. Die Hummerfangsaison in den beiden hier befindlichen Fangdistrikten 33 und 34 dauert vom letzten Montag im November, dem sogenannten „Dumping Day“, bis zum letzten Tag des Monats Mai.
Der Höhepunkt der Saison ist der Monat Februar, wenn das Nova Scotia South Shore Lobster Crawl Festival an der gesamten Südküste von Barrington bis Peggy's Cove gefeiert wird – im Jahr 2024 bereits das sechste Mal. Bein unserem Besuch 2023 fand das Fest zum ersten Mal nach der Pandemie wieder mit internationalem Flair statt. Der ganze Monat steht dabei im Zeichen des Hummers – mit speziellen Veranstaltungen an jedem Wochenende in einem oder mehreren Orten an der Küste. Von Verkostungen über Kunst bis hin zu Outdoor-Aktivitäten, Musik und vielem mehr bietet der Lobster Crawl eine Fülle von Gelegenheiten, Nova Scotia und das schmackhafte Krustentier von seiner allerbesten Seite zu erleben.
Kanadas Atlantikküste im Winter?
Aber Moment mal... Februar! Winter an der kanadischen Atlantikküste!?! Zugegebenermaßen gibt es wärmere Monate, um Nova Scotia zu erkunden, doch neben dem Lobster Crawl bietet der zweite Monat des Jahres noch einige andere Vorzüge, die man unbedingt abwägen sollte, bevor sich eine vorschnelle Meinung manifestiert.
Nebensaison
Zunächst einmal ist Nebensaison – das bedeutet weniger Reservierungszwänge, günstigere Reisekosten, mehr Ruhe und deutlich entspanntere Einheimische, die sich im Winter von der geschäftigen Hauptsaison erholen. Noch vor wenigen Jahren waren viele Trousimusattraktionen in der kalten Jahreszeit geschlossen, mittlerweile jedoch muss man kaum auf etwas verzichten.
Winteraktivitäten
Der Winter bietet natürlich auch jene Aktivitäten, die man in der Regel nur bei Schnee und Eis machen kann. Wussten Sie, dass man in Nova Scotia sogar Ski fahren kann? Oder wie wäre es mit Langlaufen, Schneeschuhlaufen, Snowmobilfahren, Eislaufen oder Eishockey spielen? Wer gerne im Winter aktiv ist, dem bieten sich viele Möglichkeiten. Und kein Witz: Auch Surfen ist im Winter in Nova Scotia möglich!
Lobster Crawl
Und wir möchten noch einmal an das abolute Highlight erinnern, das definitiv nur im Februar stattfindet: Der Noca Scotia Lobster Crawl! Beginnend mit dem aus Film und Fernsehen bekannten „Groundhog Day”, der an der Südküste Nova Scotias natürlich mit einem Hummer statt einem Murmeltier als „Wetterfrosch” begangen wird. Davon später mehr.
Nova Scotia: Alles Hummer, oder was?
Der Lobster Crawl ist nicht das einzige Highlight, wenn es in Nova Scotia um den Hummer geht. Unter novascotialobstertrail.com bietet die Provinz mit dem Lobster Trail Routen an, auf der Freunde des Krustentiers alle Wege und Möglichkeiten haben, so gut wie ganzjährig in den kulinarischen Genuss aller Hummervariationen einzutauchen. Der Lobster Trail deckt dabei fast die gesamte Provinz ab, konzentriert sich jedoch auch zwei Kernregionen: Cape Breton Island, die Insel im Norden, und die South Shore zwischen Peggy's Cove und Barrington, um die es auf unserer heutigen Reise geht.
Wer übrigens noch nach anderen Inspirationen kulinarischer Art in der Provinz sucht: Auch der Chowder Trail (hier dreht sich alles um die berühmte Meeresfrüchtesuppe) und der Good Cheer Trail (alles rund um Bier, Wein, Apfelwein, Met und Spirituosen) sind einen Blick wert. Darüberhinaus lassen sich die unterschiedlichen Interessen und Routen narülich wunderbar kombinieren. Denn eines ist klar: Nova Scotia ist eine wirklich erlebenswerte Kulinarikdestination.
Highlights des Nova Scotia South Shore Lobster Crawls
Machen wir uns nun also endlich auf den Weg bzw. den Crawl! Da die Angebote jedes Jahr variieren, lohnt sich ein Blick auf die Website des Tourismusverbandes bei der Planung einer Reise. Alle nötigen Informationen zu Links und Social Media Accounts finden Sie im Text und am Ende des Artikels! Nun aber los. Der Hummer ruft!!
Mahone Bay: Das vielleicht malerischste Fischerdorf
Rund eine Stunde südwestlich von der Hauptstadt Halifax liegt das höchst fotogene Fischerdorf Mahone Bay, in dem pünktlich zum Lobster Crawl 2023 ein Laden eröffnet wurde, bei dem sich wirklich alles um den Hummer dreht. Das Angebot an Produkten lokaler Künstler und Handwerker entlang der South Shore im Lobster Made Easy Pop-Up Lobs'ART Showcase birgt Bekanntes wie auch Überraschendes – wie wäre es etwa mit Hummer-Eiscreme? – und ist perfekt dazu geeignet, ein paar hummer-bezogene Souvenirs einzukaufen. Verlässt man den Laden, der als Pop-up potentiell jedes Jahr an einer anderen Stelle zu finden ist (Informationen auf der Website), sollte man dringend die Augen öffnen und ein wenig verweilen: Auf der anderen Seite der Bucht schmiegt sich das Dorf mit seinen drei Kirchtürmen eng an das Wasser des Atlantiks. Kein Wunder, dass Mahone Bay bereits zu einer der schönsten Gemeinden Kanadas gekürt wurde. Entlang der Haupstraße warten vielerlei Geschäfte, Kunsthandwerksbetriebe und Restaurants auf Besucher. Im Winter mag unter Umständen nicht alles geöffnet haben, doch dafür ist der Ort alles andere als überlaufen.
Lunenburg: UNESCO Weltkulturerbe
Wer 10 km weiter südöich das Städtchen Lunenburg besucht, in dem normalerweise der Schoner Bluenose II im Hafen liegt (der auch auf dem kanadischen Zehn-Cent-Stück abgebildet ist), der sollte eine Essential Lunenburg Tour (im Winter auf Anfrage über die Website) buchen, denn dies ist die beste Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten der Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zu entdecken. Die rund einstündige Tour zu Fuß vermittelt viele lokale Geschichten und zeigt die Highlights viktorianischer Architektur aus dem 18. Jahrhundert.
Als Teil des Lobster Crawls darf ein Lunch oder Dinner im Grand Banker direkt am Hafen nicht fehlen. Das Lokal hat zwar eine umfangreiche Speisekarte mit unterschiedlichsten frischen lokalen Speisen, doch das Highlight ist „The Lunenburger”: Rund 170 Gramm frisches Rinderhack, geräucherter Mozzarella, geräucherter Speck und Babyspinat, großzügig ergänzt durch bestes Hummerfleisch, dazu Estragon-Buttersauce und serviert auf einem frischen Burgerbrötchen. Wer danach nicht ins Essenskoma fallen möchte, sollte die Lunenburg Walking Tour vielleicht nach dem Essen machen...
Petite Rivière: Die südliche Weinregion Nova Scotias
Wein aus Nova Scotia ist nicht mehr ganz unbekannt, allerdings kommen die bekanntesten Tropfen aus dem zentral gelegenen Annapolis Valley. Das LaHave River Valley – nur 30 Minuten von Lunenburg entfernt – ist dagegen international eher unbekannt, und so lohnt sich der Besuch bei den Petite Rivière Vineyards, einem Weingut im alten französischen Stil, das an den Hängen der Drumlin-Hügel liegt. Das Weingut ist von Lavendelgärten und einer Steinterrasse umgeben, von der aus man einen weiten Blick über die Weinberge hat, der an die französische Provence erinnert. Wenn die Hügel im Winter weiß überzuckert und die Temperaturen zu kalt für Spaziergänge sind, kann man nach Anmeldung im Hauptgebäude Verkostungen genießen. Absolut empfehlenswert sind hier der Eiswein und der Apple Cider. Auf dem Weingut finden das ganze Jahr über verschiedene Veranstaltungen statt, und es steht auch für private Events und Hochzeiten zur Verfügung.
Summerville Beach: Strandromantik – auch im Winter!
40 Minuten Autofahrt südlich von Petit Riviere liegt Summerville Centre. Der Strand des Ortes, Summerville Beach, ist im Sommer mit seinen eineinhalb Kilometer Länge, weißem Sand und türkisfarbenen Wasser der Inbegriff des „Beach Life” an der South Shore. Verantwortlich dafür ist ein gewisses Südseegefühl, das sich an sonnigen Tagen nicht abstreiten lässt. Und wenn die Wellen kommen, sind auch die Surfer nicht weit. Spätestens dann muss man sich zweimal fragen, ob man wirklich in Nova Scotia ist.
Doch auch im Winter hat das Strandidyll seinen Reiz. Dafür sorgt The Quarterdeck Resort, eine direkt am Strand gelegene Hotelanlage, die auch ein exzellentes Restaurant mit gut sortierter Bar und mitunter den besten Ausblick auf das Meer bietet. Das in den 1930er Jahren errichtete Resort wurde über die Jahre massiv erweitert und bietet heute neben dem Haupthaus am Strand auch luxuriöse Zimmer und Apartments am Hügel dahinter. Dazu kommt ein Spa-Bereich, der an kalten Tagen für Wärme und Entspannung sorgt. Absolut erstklassig ist die Küche des Quarterdeck Grill. Bei 180-Grad-Blick über den langen Strand kann man hier lokale Speisen genießen, dazu Weine aus der ganzen Provinz und eine gute Auswahl an lokalem Craft Beer.
Shelburne: Kanadische Geschichte – ganz ohne Stromleitungen
50 km westlich von Summerville bietet der Ort Shelburne viele unverfälschte Ein- und Ausblicke. Entlang der historischen Dock Street wurde die Architektur des 18. Jahrhunderts mit herrschaftlichen Häusern und historischen Gebäuden originalgetreu erhalten. Shelburne ist bis heute ein außergewöhnliches Reiseziel, das auch die Filmindustrie für sich entdeckt hat (z.B. wurde Moby Dick 2009 u.a. hier gedreht), nicht zuletzt, weil in diesem Teil des Ortes komplett auf die in Nordamerika üblichen oberirdischen Strom- und Telefonleitungen verzichtet wurde. Träumt man von Zeitreisen, dann kommt man diesen entlang der Dock Street von Shelburne sicherlich am nächsten.
Die maritime Gastfreundschaft und die Kultur der Region werden in Shelburne das ganze Jahr über durch zahlreiche Festivals und Veranstaltungen gefeiert. Natürlich gibt es im Winter weniger Touristenattraktionen als im Sommer, und auch die Unterkunftsmöglichkeiten sind etwas eingeschränkter. Auf unserem Roadtrip im Februar 2023 erwischten wir einen der kältesten Tage des Jahres, aber wie man auf den Bildern sehen kann, versprüht auch das „gefrorene Shelburne“ einen unvergesslichen Charme, den man so nur selten erleben darf.
Kulinarisches in Shelburne
Craft Beer, Snacks und Live Musik: Das ist eine Kombination, die man oft bei der Boxing Rock Brewing Company antrifft. Die Brauerei wurde 2012 von Henry Pedro und Emily Tipton gegründet, zwei Ingenieuren mit einer Leidenschaft für Craft Beer. Überlieferungen zufolge ist der Boxing Rock im Shelburne Harbour der Ort, an dem zänkische Seeleute von ihrem Kapitän zurückgelassen wurden, um ihre Differenzen zu klären. Sie hatten die Wahl: Boxen, bis nur noch einer zum Schiff zurückkehren konnte, oder sich die Hand geben und ein Bier trinken. Wie auch immer, heute kann man ganz ohne Boxkampf die unterschiedlichen Biersorten erforschen, den Brauprozess live miterleben und das mittlerweile über die Grenzen Nova Scotias hinaus bekannte Bier bei herzhaften Snacks genießen.
Etwas weiter die Hauptstraße hinunter befindet sich Shelburnes neuestes Lokal in einem alten viktorianischen Gebäude mit leuchtend smaragdgrüner Front. Das Emerald Light Kitchen serviert ausgezeichnete Cocktails, Biere und Weine sowie eine Auswahl an Gerichten für all diejenigen, die Fastfood und Friteusen meiden möchten. Natürlich darf auch hier das eine oder andere Hummergericht nicht fehlen.
Sandy Point: Leuchtturm mit Frühstück
Der Sandy Point-Leuchtturm 10 Minuten südlich des Ortskerns ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in Shelburne und bekannt für seine historische, architektonische und ökologische Bedeutung. Der auf einer Sandbank am Eingang des Shelburne Harbour gelegene Leuchtturm ist immer ein Foto wert – bei einem kalten Schneesturm tatsächlich noch mehr als im Sommer. Bei Ebbe kann man den Leuchtturm übrigens trockenen Fusses erreichen. Bei Flut hingegen steht er allein und verlassen mitten in der Bucht, trotzt Wind und Wetter und hilft unbeeindruckt den Seeleuten bei der Orientierung.
Direkt am Strand von Sandy Point steht Recreation Center. Hier wir jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 8 bis 11 Uhr morgens ein Frühstück organisiert, zu dem auch auswärtige Besucher herzlichst eingeladen sind. Auch wenn kein Hummer dabei ist: Für gerade einmal CAN$10 (Stand: 2023) bekommt man Saft, Tee/Kaffee, Eier, Speck, Würstchen, Pfannkuchen, Hash Browns, gebackene Bohnen und Toast – und direkten Ausblick auf den Leuchtturm. Eine Anmeldung zum Frühstück ist nicht notwendig: Einfach hinfahren und für eine Stunde oder zwei in das Leben der Einheimischen eintauchen.
Black Loyalist Heritage Centre
Interessiert man sich für kulturelles Erbe und Geschichte spricht, ist der Besuch des Black Loyalist Heritage Centre in Birchtown ein Muss. Der kleine Ort und die Nationale Historische Stätte befinden sich auf der anderen Seite des Shelburne Harbour, keine 10 Autominuten entfernt.
Unglaublich, aber wahr: Shelburne war einst die viertgrößte Gemeinde Nordamerikas. Während der Amerikanischen Revolution (1765-1783) kamen 1783 etwa 3.000 United Empire Loyalists mit Schiffen aus New York City an, und die Bevölkerung wuchs schnell auf mehr als 10.000 an. Bei den Loyalisten handelte es sich um einfache Leute, die größtenteils britischer Herkunft waren, aber auch aus Deutschland, den Niederlanden oder Frankreich kamen, Ureinwohner oder auch ehemalige schwarze Sklaven waren, die alle ihre Rechte und Freiheiten behalten wollten, die sie unter der britischen Herrschaft erworben hatten, die ihnen aber nach der Unabhängikeit der Vereinigten Staaten befürchteten zu verlieren. Die Bevölkerung, die so schnell angewachsen war, schrumpfte innerhalb von zwanzig Jahren wieder auf ein paar Hundert, als die Loyalisten in andere Gebiete abwanderten.
Das Black Loyalist Heritage Centre erzählt die Geschichte der weltweit größten freien afrikanischen Bevölkerung außerhalb Afrikas, die im späten 18. Jahrhundert als eben solche Loyalisten nach Nova Scotia gekommen war. Neben dem Museum kann man auch historische Gebäude und das Nationaldenkmal besichtigen, das an die Landung der schwarzen Loyalisten in Birchtown im Jahr 1783 erinnert.
Barrington: Die Hummerhauptstadt Kanadas
30 Kilometer südlich von Brichtown erreicht man Barrington. Ein Schild am Straßenrand macht dabei unanfechtbar klar, was hier Sache ist: „Welcome to the Lobster Capital of Canada”! Barrington ist keine Stadt, sondern ein gut 630 Quadrakilometer großer Gemeindebezirk im westlichen Teil von Shelburne County, der aus vielen kleinen Küstengemeinden besteht. Die Einwohner von Barrington sind größtenteils Nachfahren der ersten Siedler aus Chatham und Harwich auf Cape Cod, Massachusetts, die in den 1760er Jahren in das Gebiet auswanderten.
Groundhog Day ist Lobster Day in Barrington
Seit 1887 wird in einigen Städten Nordamerikas am 2. Februar alljährlich der „Murmeltiertag“ (Groundhog Day) begangen. In Punxsutawney in Pennsylvania besteht angeblich die längste solche Tradition (man erinnere sich an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Murray aus dem Jahr 1993). Erwacht das Tier an diesem Tag und wirft einen Schatten, soll es sechs weitere Wochen winterlich bleiben. Ist – wetterabhängig – kein Schatten sichtbar, dann sei der Frühling nahe.
Seit 2019 wird der Groundhog Day auch in Barrington begangen, allerdings nicht mit einem Murmeltier, sondern – wie sollte es anders sein – mit einem Hummer. Ein Hummer namens Lucy eröffnete am 2. Februar 2023 mit ihrer Vorhersage den Lobster Crawl Festival. Als das mächtige Tier, das bereits 50 Jahre alt sein soll, seinen Schatten sah, waren der halbe Ort, das nationale Fernsehen und einige Touristen am Causeway Beach von Cape Island vor Ort. Bei heißem Tee und Keksen in Hummerform und nach einigen offiziellen Reden beaufsichtigte der in Kanada bekannte Koch Alain Bossé – aufgrund seines Schottenrocks auch genannt „The Kilted Chef“ – Lucy the Lobster bei ihrer frühmorgendlichen Aufgabe und verkündete dann offiziell, das der Winter noch etwas dauern wird.
Cape Sable Island
An der südlichsten Spitze Nova Scotias und Teil der Barrington Municiplaity ist die Insel Cape Sable. Sie ist ein bekannter Spielplatz für Outdoorliebhaber, bietet wunderschöne weiße Sandstrände und historische Leuchttürme. Die Insel wird auch Cape Island genannt und sollte nicht mit Sable Island verwechselt werden, eine Insel 175 km östlich des Festlands von Nova Scotia, mitten im Atlantik und ein Naturschutzgebiet, bekannt für seine Geschichte und die typischen Sable Island-Pferde.
Auf der Insel liegt auch der südlichste Strand der South Shore, The Hawk. An dem breiten Sandstrand kommt bei Ebbe ein 1.500 Jahre alter „ertrunkenen“ Wald zum Vorschein. Die zahlreichen Baumstümpfe sind trotz ihres Alters nach wie vor fest im Boden verankert. The Hawk ist nicht nur wunderschön, sondern auch eines der besten Vogelbeobachtungsgebiete an der kanadischen Ostküste. Vom Strand kann man außerdem Cape Sable Lighthouse sehen, den mit knapp 31 Metern höchsten Leuchtturm der Provinz.
Im Örtchen Clark's Harbour gibt es seit 2023 neues Restaurant, The Salt Banker, das man definitiv besuchen sollte. Auf der Speisekarte stehen Meeresfrüchte, herzhafte Gerichte und italienische Spezialitäten. Zu jeder Jahreszeit ist der Hummer hier zu empfehlen – als Lobster Roll, Lobster Mac & Cheese oder Lobster Melt. Ein Highlight ist aber sicherlich das hausgemachte Eis in außergewöhnliche Geschmacksrichtungen wie „Ube“ (ein süßlich-nussiges Gemüse, ähnlich Topinambur) oder „Moon Mist“ (Banane, Traube und Kaugummi).
Essen, lernen, genießen, übernachten und mehr in Barrington
Nicht nur während des Lobster Crawl ist Barrington ein Zentrum der Hummer-Aktivitäten. Daher lohnt es sich auch, hier zwei oder drei Tage zu verbringen, um die Region und all ihre Besonderheiten zu entdecken.
Wir hatten das Starboard Inn Chalets & Motel in Barrington Passage für unsere Übernachtungen gewählt. Nur wenige Meter über die Straße führt der Shelburne County Rail Trail am Wasser entlang Richtung Süden. Ob ein kurzer Spaziergang bei Sonnenaufgang oder 20 Minuten zu Fuß bis zum Ortszentrum – das Motel liegt günstig und bietet darüberhinaus im The Portside Lounge ein sehr gute Küche, u.a. mit einigen Hummerspezialitäten.
Direkt am Fahrdamm zu Cape Island liegt das Ortszentrum von Barrington Passage mit mehreren Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. Hier befindet sich auch Capt Kat’s Lobster Shack. Nicht nur soll das Lokal das Zuhause von Lucy the Lobster, unserem Wetterfrosch, sein. Nein, es hat auch den Ruf, die besten Hummergerichte an der South Shore zu servieren. Ob Causeway Creamed Lobster, Lobster Fondue, Captain's Lobster Chowder, Cold Lobster Roll oder Lobster Poutine – und ganz zu schweigen von den opulenten Nachspeisen (siehe Fotos): Hier geht niemand hungrig nach Hause. Benannt ist das Lokal nach Katlin Todd Nickerson, einem einheimischen Fischer, der 2013 im Alter von nur knapp 22 Jahren gemeinsam mit seiner gesamten Bootscrew auf See ums Leben kam. Seine Mutter Della führt seither das Lokal in seinem Namen und in Erinnerung an ihn und sein Schicksal.
Um mehr über das Hummerfischen und dessen wirtschaftlichen Einfluss auf die Region zu erfahren, kann man Fisher Direct in Shag Harbour, unweit von Barrington Passage, besuchen. Das Unternehmen öffnet während des Lobster Crawl seine Türen, die normalerweise für Touristen verschlossen sind, um einen Blick hinter die Kulissen der örtlichen Hummerfangindustrie zu werfen. Der moderne Hummerfischereibetrieb verschifft im großen Stil frisch gefangengen Hummer nach Übersee, meist nach Asien. Dank modernster Technologie werden lebende Hummer hier effizient gelagert, sortiert und in die ganze Welt exportiert. Von Tyler Nickerson, Inhaber von Fisher Direct, und seinem Team erfährt man alles über dieses Geschäft und sieht, wie die Hummer ihren Weg vom Meeresboden auf den Teller finden (Trigger-Warnung: Unter Umständen ist der Besuch der Fabrik nicht für zartbeseitete Nerven geeignet).
Was wäre ein Hummermonat ohne passende Musik? Entlang der gesamten Strecke sind im Februar unterschiedlichste Konzerte mögich. Während unseres Roadtrips lauschten wir bei Songs of the Sea im Saal der Gemeindeverwaltung von Barrington lokalen Künstlern und ihren Geschichten und Lieder über das Meer. Bemerkenswert war hierbei wieder einmal die Gastfreundschaft der Einheimischen. Auch als Besucher wird man sofort warm aufgenommen, in Unterhaltungen verstrickt und erfährt viel Interesantes über Land, Leute und das Meer. Welche Live-Events während dem Crawl jeweils wo stattfinden, findet man hier.
Der Einfluss des Atlantiks und die Relevanz der Fischerei wird auch im Barrington Museum Complex deutlich. Die Einrichtung in Barrington Head umfasst vier verschiedene Museen in einem historischen Bezirk, die nur zwei Gehminuten voneinander entfernt sind: Das Old Meeting House, die Barrington Woolen Mill, das Seal Island Light Museum, das Western Counties Military Museum sowie das Archiv- und Forschungszentrum im Old Court House. Vom Seal Island Lighthouse, einer maßstabsgetreuen Replika des Originals auf Seal Island, hätte man – wäre er im Winter nicht geschlossen – einen spektakulären Blick auf die gesamte Barrington Bay, bevor man über den alten Friedhof zum Old Court House Museum und dem Museumshop geht, die beide im Winter geöffnet bleiben. Das Museumspersonal denkt sich auch immer neue Aktivitäten aus. So könnten wir das Filzen („Felting“) ausprobieren, ein traditionelles Handwerk, das noch viele Einwohner ausüben. Dabei wird Filz mit einer Nadel durch wiederholtes Stoßen, miteinander verhakt, um bestimmte Formen oder Gebilde zu kreieren. Unnötig zu erwähnen, dass wir Hummer gefilzt haben... Die Handwerkskurse werden immer freitags (Fibre Fridays) oder auf Anfrage angeboten.
Gutes Essen überall
Außerhalb von Barrington, in nördlichter Richtung rechts auf dem Highway 103 bei Clyde River, liegt ein unscheinbarer kulinarisches Geheimtipp: Das Anchors Away Family Restaurant. Zugegeben, die Einrichtung ist eher nüchtern und kalt, das Ambiente erinnert an eine Betriebskantine, doch das Essen.... Lobster in unterschiedlichen Variationen, Meeresfrüchte und dazu ein ungewöhnliches, erfrischend-salziges Bier: das Crustacean Elation von Saltbox Brewing aus Mahone Bay, ein saisonal gebrautes, Lobster-infused Craft Beer, das gewöhnungsbedürftig, aber doch irgendwie gut ist (vor allem im Rahmen des Lobster Crawl).
Krönung der Besten: Die jährliche Lobster Roll Challenge
Einmal im Jahr treten im Rahmen des Lobster Crawl verschiedene Köche der South Shore in einem ganz besonderen Wettbewerb gegeneinander an: Bei der Lobster Roll Challenge geht es um das beste Hummersandwich der Region – ein Titel, der ein ganzes Jahr lang mit Stolz getragen wird und den jeweiligen Restaurants eine Menge zusätzlicher Laufkundschaft beschert. Der Wettbewerb im Best Western Plus Hotel in Bridgewater bringt zahlreiche Hummerliebhaber, The Kilted Chef, die Presse und eine Handvoll Juroren zusammen, die die Köstlichkeiten verkosten und bewerten. Jedes Jahr nehmen auch Gastjuroren teil, darunter 2023 zufälligerweise auch ein deutscher Reisejournalist... Im Anschluss an die Blindverkostung trifft man sich mit den Köchen, plaudert und erfährt aus erster Hand das Geheimnis der individuellen Lobster Rolls. Die Sieger waren 2023 übrigens Osprey’s Nest Public House. Ebenfalls teilgenommen hatte der Koch des 27 South, dem Restaurant im Best Western Plus Bridgewater, der ursprünglich aus Deutschland kommt. Auch wenn er nicht gewinnen konnte – das Essen in seinem Lokal konnte uns Juroren später am Abend auf jeden Fall auch überzeugen.
Was macht eine gute Lobster Roll aus?
Natürlich ist es individuelle Geschmackssache, welche Lobster Roll am Ende die Beste ist. Zunächst einmal gibt es Unterschiede in der Zubereitung. So gibt es kalte Lobster Rolls mit Mayonnaise, warme mit Mayonnaise und warme mit Butter. Und natürlich viele Variationen, denn neben der Tradition gibt es nicht wirklich Regeln. Da wir in Mitteleuropa eher selten in den Genuss kommen, hat uns The Kilted Chef, Alain Bossé, erlaubt, sein Signature-Rezept der Lobster Role hier zu veröffentlichen. Wer also Hummer und die restliche Zutaten findet, kann sich selbst verwöhnen. Here we go:
Rezept: Lobster Roll (Guédille au Homard) à la The Kilted Chef
"Die Guédille ist unsere Version eines Hummerbrötchens und ähnelt dem traditionellen Hummerbrötchen sehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Hummer teuer war, war er ein Leckerbissen, der für besondere Anlässe reserviert war, und um ihn weiter zu strecken, enthielt das Brötchen oft mehr Eisbergsalat als Hummer. Im Gegensatz zum traditionellen Hummerbrötchen ist der Salat bei der Guédille mit der Füllung vermischt und liegt nicht obenauf. Eine Guédille war eine weit verbreitete Art, Hummer zu essen, und man findet sie immer noch auf den Speisekarten der Kantinen im ganzen Land der Akadier. Es war eine der Lieblingsspeisen meines Vaters und weckt bei mir immer noch nostalgische Gefühle."
Zutaten für 4 Lobster Rolls:
4 Hot-Dog-Brötchen
2 Esslöffel (30 ml) Butter, weich
250 g Hummerfleisch, gewürfelt
2 Esslöffel gewürfelter Sellerie
1½ Esslöffel Mayonnaise
Eine Prise Salz
Eine Prise frisch gemahlener Pfeffer
½ Kopf Eisbergsalat, zerkleinert
"Die Hotdog-Brötchen auf beiden Seiten mit Butter bestreichen und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze grillen, bis sie auf beiden Seiten goldbraun sind. In einer Schüssel Hummerfleisch, Sellerie, Mayonnaise, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer vermischen. Eisbergsalat hinzugeben und gut vermischen. Die Füllung auf die Brötchen verteilen. Mit Kartoffelchips oder selbstgemachten Pommes frites servieren."
Mit freundlicher Genehmigung aus dem Kochbuch „The Acadian Kitchen“ von Alain Bossé. Dem Kilted Chef kann man auch auf Facebook folgen, wo er u.a. einen Kochclub anbietet. Hier können Sie regelmäßig Rezepte aus Atlantik-Kanada erhalten.
Chester: Verträumtes Schmugglerdorf an der Mahone Bay
30 Minuten nordöstlich von Bridgewater finden wir auf unserer Tour das charmante Küstendorf Chester. Umrahmt von zwei Buchten und einem See bietet die Halbinsel allerlei Shopping- und Einkehrmöglichkeiten. Wer sich ein wenig wie ein Local fühlen möchte, geht ins Kiwi Café auf der Pleasant Street. Das Etablissement bietet von 8 bis 16 Uhr Frühstück, Brunch, Mittagessen, Kuchen und vielerlei anderes an – natürlich auch Hummer in unterschiedlichen Variationen, darunter eine solide Lobster Roll, aber auch Rührei mit Hummer und andere Kombos. Spätestens bei der zweiten Tasse Kaffee kommt man dann mit den Einheimischen ins Gespräch und erfährt das ein oder andere über die Gegend. Wer hätte gedacht, dass Chester vor langer Zeit einmal Piraten und Alkoholschmugglern als Schlupfwinkel diente. Vielleicht macht gerade das seinen unwiderstehlichen Charme aus...
Anfang und Ende: Peggy's Cove
Einer der unumstrittenen Touristenmagnete in Nova Scotia ist das Fischerdorf Peggy's Cove mit seinem bekannten, weiß strahlenden Leuchtturm. Für den Lobster Crwal is der Ort unweit der Hauptstadt Halifax sowohl Anfangs- als auch Endpunkt, denn die South Shore beginnt mehr oder weniger offiziell genau hier. Die Menschenmassen, die das Dort in der Hauptsaison bevölkern, sind im Winter deutlich reduziert, pfeift der kalte Wind doch völlig ungehindert von der See über die markanten Felsen. Da der Leuchtturm mittlerweile auch von einer nagelneuen, breiten und sicheren Holzplattform aus zu betrachten ist, muss niemand mehr befürchten, bei Eis und Schnee über die Klippen zu rutschen. So gelingt auf jeden Fall das perfekte Bild, das bereits Abermillionen anderer Touristen zuvor geschossen haben. Doch der Besuch ist Pflicht – ohne Peggy's Cove Lighthouse ist kein Besuch der Nova Scotia South Shore komplett.
Fakten, Optionen und weitere Links
Reisezeitraum:
Winter: Der South Shore Lobster Crawl in Nova Scotia findet jedes Jahr im Februar (2024: 01.-29. Februar) statt und beginnt mit dem Goundhog Day am 2. Februar in Barrington Passage.
Frühjahr/Sommer/Herbst: Wer lieber bei wärmeren Temperaturen unterwegs ist, muss nicht auf Hummer verzichten, jedoch verpasst man dann die Specials und Aktivitäten des Lobster Crawl. In diesem Fall empfehlen wir den Nova Scotia Lobster Trail entlang der Südküste. Aber auch der Rest der Provinz bietet sich an und wird nicht enttäuschen! Die beliebteste Reisezeit in Nova Scotia ist Mitte Juni bis Mitte September. Hier ist mit vielen Touristen zu rechnen. Wir empfehlen die Nebensaison!
Für den Lobster Crawl empfehlen wir ein Minimum an 10 Tagen. Nach oben ist – vor allem in Verbindung mit einer Erkundung des Rests von Nova Scotia oder gar anderen Atlantikprovinzen – keine zeitliche Grenze gesetzt.
Winter in Nova Scotia
Das Wetter in Nova Scotia wird vom Atlantik bestimmt. Während es nicht unbedingt viel Schneefall geben muss, liegen die Durchschnittstemperaturen in den Wintermonaten bei etwa -9 °C bis 0 °C. Dennoch sind kurze „cold spells“ im zweistelligen Bereich immer möglich, dazu kommt der Wind. Mit dem Wind Chill Factor kann es so kurzfristig auch gerne -20 °C oder kälter werden, dann jedoch ohne Luftfeuchtigkeit. Momente wie diese sind jedoch eher selten und kurz. Dennoch sollte mitgenommene Kleidung entsprechend gewählt werden. Auch beim Autofahren gilt wie an jedem anderen Ort der Welt im Winter erhöhte Aufmerksamkeit.
Organisation und Reiseverbindungen:
Reisen durch Nova Scotia lassen sich relativ leicht selbst organisieren. Allerdings ist der Weg über das Reisebüro bequemer und bei Problemen auch sicherer (Reiseabbruch, unvorhergesehene Schwierigkeiten, Umbuchungen).
Das Angebot an Hotels und Restaurants ist im Sommer reduziert, da viele Häuser dann ihren Betriebsurlaub haben. Allerdings ist die Auswahl immer noch ausreichend. Über die deutschsprachige Seite des Nova Scotia Tourismusverbandes kann man das Angebot jederzeit recherchieren.
Es bietet sich an, vor oder nach dem Lobster Crawl Roadtrip die Hautpstadt Halifax ein paar Tage zu erkunden. Hier ist das Angebot an Hotels und Services zu jeder Jahreszeit extrem vielfältig. Tipp: Das neue MUIR Hotel Halifax im Zentrum der Innenstadt von Halifax im neuen Stadtteil Queen's Marque ist ein (nicht gerade preiswerters) 5-Sterne-Haus, das direkt am Wasser liegt und neben luxuriösen Zimmers auch ein großartiges Restaurant namens The Drift bietet, in dem man den Lobster Crawl standesgemäß einläuten oder ausklingen lassen kann. Natürlich gibt es in der Stadt viele weitere Möglichkeiten aller Preis- und Komfortklassen.
Timelapse, aufgenommen vom Muir Hotel in Halifax in Richtung Halifax Harbour © RoadTrip
Vor Ort ist ein Mietwagen ein Muss, da es kaum öffentliche Verkehrsverbindungen entlang der Route gibt. Leihautos gibt es bei den gängigen Vermietern und können am Flughafen Halifax abgeholt und wieder abgegeben werden.
Die Anreise erfolgt im Winter in der Regel von den großen deutschen Flughäfen mit Air Canada via Toronto oder Montreál nach Halifax. Im Sommer bieten Condor und Discover Direktflüge aus Deutschland nach Halifax an, wodurch sich die Anreise auf rund 7 Stunden reduziert. Auch per Fähre ist Nova Scotia von Maine, USA, sowie von Neufundland, New Brunswick und Prince Edward Island in Kanada gut erreichbar.
Und sonst?
Während des Lobster Crawls finden rund 140 Events zum Thema Lobster statt, die den Februar noch attraktiver machen, darunter z.B. auch das Lobster Crawl Craft Beer Festival in Bridgewater oder das Lobster Season Surfing beim White Point Beach Resort nahe Summerville Centre. Wer die aktuellen Programme für das jeweilige Jahr erfahren möchte, geht am besten auf die Seite visitsouthshore.ca/lobster-crawl.
Social Media
Der Lobster Crawl auf Instagram: novascotialobstercrawl
Lucy The Lobster auf Twitter: LucyLobsterNS
RoadTrip Magazin dankt Nova Scotia Tourism für die Einladung und Umsetzung dieser Reise. Dieser Roadtrip fand im Februar 2023 statt.
Winterliche Ruhe bei Schneefall am Strand The Hawk auf Cape Island. Februar 2023. © RoadTrip